Geschichte der AGF

Mit dem Sendebeginn des ZDF startet am 1. April 1963 auch die kontinuierliche Fernsehzuschauerforschung in Deutschland. Das Programmangebot beschränkt sich seinerzeit auf die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. Die Reichweiten werden in 625 Haushalten gemessen und die Daten schriftlich frühestens nach einer Woche ausgeliefert. 1979 sind 1.500 und 1990 schon 4.400 Haushalte an die Messung angeschlossen. Heute erfolgt die Zuschauerforschung in mindestens 5.400 berichtenden TV-Haushalten.

Die Einführung des werbefinanzierten Privatfernsehens mit dem Start von Sat.1 im Jahr 1984 sorgt für eine Zeitenwende: Das Angebot an Programm wie Werbezeit steigt sprunghaft an – eine Herausforderung auch für die Zuschauerforschung, mit der 1985 erstmals die GfK beauftragt wird. Drei Jahre später, im Jahr 1988, wird schließlich die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) als Auftraggeber der Reichweitenmessung in Deutschland gegründet.

Seither hat sich der Bewegtbildmarkt mit zunehmender Dynamik weiterentwickelt. Für den größten Schub sorgt seit der Jahrtausendwende die Digitalisierung. Die AGF steht vor der Aufgabe, die Veränderungen des Medienmarktes in ihrem Forschungssystem möglichst schnell, aber mit der nötigen methodischen Präzision und Zuverlässigkeit abzubilden. Im Jahr 2017 wird die AGF zur eigenständigen AGF Videoforschung GmbH, an der mittlerweile neun Gesellschafter beteiligt sind.

Zu den wichtigsten aktuellen Themen gehören die Messung von Streaming-Diensten und Plattformen, die Messung von crossmedialen Content- und Kampagnenreichweiten (bspw. AGF X-REACH, Follow the Campaign) und die Integration von Return Path Data.


Die AGF-Messtechnik

  • Mit dem „TAM-Meter“ (Bild) beginnt 1963 die Messung der TV-Reichweiten. Der Messtakt liegt bei einer Minute und umfasst lediglich die Haushaltsnutzung. Die Daten auf gestanzten Lochstreifen werden einmal wöchentlich von Mitarbeitern bei den Panelhaushalten abgeholt.
  • Mit der Einführung des Messgerätes TC XL kann der Messtakt von 30 auf eine Sekunde verkürzt werden.
  • 2000 wird die Erfassung digitaler Programme über die Set-Top-Boxen (Receiver) gestartet.
  • Die neue Messtechnik TC Score sorgt ab 2009 dafür, dass die Nutzung auch zeitverzögert- und versetzt sowie Außerhaus erhoben werden kann.
  • Mit dem Einsatz von Audiomatching über TC UMX ab 2012 kann die Nutzung unabhängig von der eingesetzten Empfangstechnologie gemessen werden.
  • Seit Anfang 2020 wird die Nutzung ausschließlich über Audiomatching erfasst. Die Messung wird laufend weiterentwickelt.