Glossar
Von A wie AGF Videoforschung bis Z wie Zapping – hier werden die wichtigsten Fachbegriffe der Bewegtbildforschung erläutert.
4G beschreibt die vierte Generation von Mobilfunknetzen. Vorgänger der vierten Generation umfassen die erste bis dritte Generation der Mobilfunknetze: 1G, 2G und 3G. Während die 1G-Netze noch mit einer analogen Übertragungstechnik ausgestattet waren und nur einfache Telefonverbindungen ermöglichten, ermöglichen 2G-Netze mit einer digitalen Übertragung eine höhere Qualität der Telefonverbindungen zu niedrigeren Kosten und die Übertragung von SMS-Nachrichten. 3G (UMTS) wurde in Deutschland 2021 abgeschaltet. Die Netze der vierten Generation sind IP-basiert und ermöglichen high-speed Datenübertragungen zu jederzeit und an jedem Ort. Der am meisten verbreitete Standard für 4G ist LTE.
Die neuste Generation von Mobilfunknetzen erlaubt Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 10 Gbit/s. In Deutschland erfolgt aktuell der Ausbau der 5G-Netze.
AVoD steht für Advertiser-supported-Video-on-Demand. Darunter versteht man Videostreaming-Angebote, die meist kostenlos und in denen Werbeblöcke platziert sind.
Addressable TV (ATV) vereint lineares TV- & Digital-Werbung. Voraussetzung für ATV ist, dass das TV-Gerät „addressable“ ist, d.h. wenn es HbbTV-fähig und mit dem Internet verbunden ist. Dadurch kann gezielt Werbung auf diesen Geräten digital ausgestrahlt werden. Bekannte Werbeformen sind hier SwitchIns und Addressable Spots. Addressable TV findet mittlerweile auch im Live-TV-Kontext auf anderen Endgeräten statt.
Das ADM-Mastersample ist ein vom Arbeitskreis deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V. (ADM) geschaffenes Stichprobensystem, das auf circa 53.000 Gebietseinheiten, die die gesamte Bundesrepublik Deutschland vollständig abdecken, beruht. Das im AGF Panel eingesetzte Verfahren der mehrstufig geschichteten Zufallsauswahl von Erhebungseinheiten) basiert auf dem ADM-Mastersample für Face-to-Face-Stichproben, das im AGF Panel seit dem 01.07.2005 eingesetzt wird.
Adserver dienen der Auslieferung von Werbemitteln im Online-Bereich. Werbemittel von Online-Kampagnen wie z.B. Banner werden durch Adserver beim Zugriff auf eine HTML-Seite unmittelbar verschickt. Dabei werden u.a. die Sichtkontakte der Nutzer (Ad Impressions) oder die Anzahl der Klicks (Ad Clicks) auf das Werbemittel gespeichert und den Werbungtreibenden online zur Verfügung gestellt.
Der Affinitätsindex zeigt an, wie groß die Reichweite in einer bestimmten Zielgruppe im Verhältnis zur Gesamtseherschaft ist (Verhältnis Sehbeteiligung in % der Zielgruppe zur Sehbeteiligung in % gesamt). Dies ermöglicht Aussagen darüber, ob eine Zielgruppe über- oder unterproportional eine Sendung, einen Werbeblock oder einen Zeitschnitt gesehen hat. Z.B. bedeutet ein Affinitätsindex von 140,
dass die Sehbeteiligung in % in einer bestimmten Zielgruppe um 40 % höher ist als in der Gesamtseherschaft.
Bei der „AGF GenZ Videostudie“ handelt es sich um eine Grundlagenstudie zur Bewegtbildnutzung von Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren, welche die Arbeitsgemeinschaft Videoforschung (AGF) im Februar und März 2020 beim Marktforschungsinstitut Kantar in Auftrag gegeben hat.
Der Aufbau der Studie war zweistufig angelegt: In einer qualitativen Vorstudie wurden intensive Explorationen mit Kindern unterschiedlicher Altersklassen (3-5 Jahre / 6-10 Jahre / 11-14 Jahre / 15-17 Jahre) durchgeführt. Die aus diesen Interviews gewonnenen Erkenntnisse zu Mediennutzung und den spezifischen Sprachwelten der Kinder konnten in der nachfolgenden quantitativen Erhebung umgesetzt werden.
In der großangelegten quantitativen Erhebung inklusive Tagesablauf-Befragungen, bestehend aus mehr als 5.000 Interviews und somit in dieser Form auf dem deutschen Markt einmalig, wurde die TV- und Streamingnutzung der Kinder und ihre zugrundeliegenden Motive erforscht.
Die zentralen Erkenntnisse: Bewegtbild steht bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs – 90 Prozent aller 3-17 Jährigen konsumieren täglich Bewegtbildinhalte. Weitere Informationen finden Sie hier.
Der REACH PLANNER® ist ein webbasiertes AGF-Planungstool für crossmediale Reichweiten im Marktstandard Bewegtbild. Es dient als strategisches Grobplanungstool zur Prognose von Kampagnenreichweiten bzw. Kostenplanung für TV und Streaming. Die Integration weiterer Messdatenbestände ist vorgesehen. So können zukünftig bspw. Daten aus der X-Reach-Messung (non-video Content) und der AGF Smart Meter Messung (Plattformen wie Netflix und Amazon Prime Video) enthalten sein.
AGF SCOPE wird als browserbasierte Web-Applikation der AGF Videoforschung zur Auswertung des Fernseh-, Streaming- und des Bewegtbildnutzungsverhaltens bereitgestellt. Damit ist der Zugriff auf AGF SCOPE immer und von überall aus möglich, solange eine Verbindung zum Internet besteht. AGF SCOPE hat AGF VIDEOSCOPE am 01.08.2023 als führendes Referenzsystem abgelöst.
Die AGF Videoforschung hat die Reichweitenmessung 2020 um das Projekt „AGF Smart Meter“ erweitert: Mittels einer von GfK im Auftrag der AGF entwickelten Mess-Router-Technologie erfasst die AGF im AGF-Panel die Nutzung von Streaming-Angeboten auf smarten TV-Geräten. Damit kann die durchschnittliche tägliche Sehdauer ausgewählter Videoplattformen wie Netflix und Amazon Prime Video auf dem Big Screen ermittelt werden. Das monatliche Reporting stellt die Nutzungsdauern für derzeit sieben Zielgruppen dar und wird kontinuierlich ausgebaut. Diese Messung ergänzt die Messung via TC UMX.
Die AGF Videoforschung GmbH ist ein Unternehmen für neutrale Bewegtbildforschung. Die AGF erfasst kontinuierlich und quantitativ die Nutzung von Bewegtbildinhalten in Deutschland und wertet die erhobenen Daten aus. Sie entwickelt ihr Instrumentarium mit einem mehrstelligen jährlichen Millionenbetrag kontinuierlich weiter, um dem Markt täglich verlässliche Daten über die Nutzung von Bewegtbildinhalten zu liefern. Dabei steht die AGF im engen Austausch mit allen Marktpartnern, darunter Lizenzsender, Werbungtreibende und Mediaagenturen.
Die Gesellschafter der AGF Videoforschung sind ARD, Discovery Communications Deutschland, RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 Media SE, Sky Deutschland, Sport1, Tele 5, Viacom, WeltN24 und ZDF.
Die Forschung im Auftrag der AGF Videoforschung umfasst die Erhebung und den Ausweis der Nutzung von Bewegtbildinhalten unabhängig vom Verbreitungsmodus (z.B. linear oder non-linear), Nutzungszeitpunkt (z.B. live, zeitversetzt oder zeitunabhängig), Nutzungsort (z.B. im Haus oder außer Haus), Verbreitungsweg (z.B. IPTV, Kabel) sowie Endgerät (z.B. Fernseher, Laptop oder Smartphone) als auch vom Absender (z.B. Fernsehsender, Telekommunikationsanbieter oder Online-Bewegtbildanbieter) nach den Regeln und Grundsätzen der Markt- und Meinungsforschung.
Die AGF Videoforschung vergibt Lizenzen zur Datennutzung an andere Sender, an Mediaagenturen und Werbungtreibende. Über lizenzierte Datenverwerter stellt sie die AGF-Daten zum Beispiel der Presse, Produktionsfirmen und Sport-Sponsoren im In- und Ausland zur Verfügung.
Die AGF Videopotenziale ist die ab 01.01.2022 wirksame Außenvorgabenstudie der AGF. Die AGF Videopotenziale beruht auf zwei separaten Forschungsstudien: Der Potenzialstudie, die in Kooperation mit der agma und agof durchgeführt wird und der AGF Plattformstudie. Beide Studien werden jährlich in 2 Wellen (Frühjahr und Herbst) erhoben.
Nach einer gemeinsamen Gewichtung am Mikrozensus bilden beide Studien die AGF Videopotenziale, die (bis auf die Sky-Vorgaben) alle relevanten Potenziale der Bewegtbildnutzung in Deutschland bereitstellt und als Außenvorgabe für das AGF-System dient.
Methode
Potenzialstudie: Die Potenzialstudie wird als CATI- Befragung (Computer Assisted Telephone Interview) erhoben. Befragt werden Personen ab 14 Jahren.
Plattformstudie: Die Plattformstudie ist als CAPI-Studie (Computer Assisted Personal Interview) konzipiert und wird bei den Befragten zuhause durchgeführt. Zusätzlich zur Befragung begutachten die Interviewer TV-spezifische Ausstattungsmerkmale und prüfen die Empfangsmöglichkeiten in den Befragtenhaushalten. Befragt werden Personen ab 14 Jahren.
Vor der Gewichtung am Mikrozensus werden aus beiden Studien und den Vorgaben der amtlichen Statistik zusätzlich Informationen zu Kindern im Alter von 3-13 Jahren gewonnen. Die Gebietsstände (Gemeindekennziffer, Regierungsbezirk, Bundesland, GGK bik und GGK pol) der Erhebungsstudien und des Mikrozensus werden synchronisiert und – wenn nötig – aktualisiert.
In der gemeinsamen Gewichtung an den Vorgaben des Mikrozensus erhalten die tv-spezifischen Merkmale, die in der Plattformstudie durch Sichtung in den Befragtenhaushalten gewonnen wurden, ein höheres Gewicht. Alle anderen Informationen aus Potenzial- und Plattformstudie fließen gleichwertig in die AGF Videopotenziale ein.
Grundgesamtheit
Die Grundgesamtheit umfasst die Wohnbevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland in Privathaushalten mit einem deutschsprachigen Haupteinkommensbezieher (HEB) und mindestens einem Gerät zur Bewegtbildnutzung (TV, PC, Laptop, Smartphone, Tablet, Spielekonsole) in Gebrauch.
Stichprobe
Gesamt: 25.000 Fälle
Potenzialstudie: 20.000 Fälle, Dual-frame, ADM-Auswahlgrundlage, disproportional
Plattformstudie: 5.000 Fälle, Random-Stichprobe, ADM face to face Stichprobensystem, proportional
Die AGF-Auswertungssoftware deckt gleichermaßen die Informations- und Analysebedürfnisse von Programmforschung und Werbeplanung ab. Die zur Verfügung gestellte Software lässt sich nach ihren Funktionen in das Berichtssystem AGF SCOPE, das Grobplanungstool AGF REACH PLANNER®, das Planungssystem PLAN TV, sowie das Kampagnenkontrollsystem TV CONTROL untergliedern.
Die AGF-Konventionen sind von der AGF vorgegebene Regeln zum Umgang mit dem gesamten Forschungssystem der AGF. Sie regeln insbesondere die Weiterberechnung der Daten und die Rechte und Pflichten beim Umgang mit den Daten. Die AGF-Konventionen sind verbindlicher Bestandteil aller Verträge der AGF mit Dritten.
Das AGF-Panel stellt mit rund 5.400 täglich berichtenden, repräsentativ ausgewählten Haushalten und den darin lebenden mehr als 11.000 Personen eines der größten Panels zur Messung von Bewegtbildrezeption weltweit dar. Damit wird die Nutzung von Personen ab 3 Jahren in Haushalten mit mindestens einem streamingfähigen Gerät abgebildet. Die Nutzung dieser Grundgesamtheit wird repräsentativ sowohl für die Bundesrepublik Deutschland insgesamt als auch für die einzelnen Bundesländer abgebildet. Das Panel wird von der GfK im Auftrag der AGF betrieben. Mehr Informationen zum Panel hier.
Das AGF-Werbekundenabonnement ist das Angebot der AGF für den Bezug der im AGF-Forschungssystem erhobenen Bewegtbilddaten an den Werbemarkt. Es richtet sich an Agenturen und Unternehmen, die im Bereich Fernseh- und Videowerbung tätig sind. Durch seinen modularen Aufbau bietet es den Beziehern die Möglichkeit, auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene Daten regelmäßig zu beziehen.
Aggregierte Daten bezeichnen die Zusammenfassung von Einzelwerten zu größeren Einheiten, z.B. von sekundengenau gemessenen Nutzungswerten für Sender zu größeren Zeitschienen. Die ursprüngliche Information ist damit nicht mehr in ihrer Detailliertheit vorhanden.
agma ist eine Abkürzung für die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e. V., die ein Zusammenschluss von Werbungtreibenden, Agenturen und Medien ist, mit dem Ziel, die Leistung von Werbeträgern und deren Nutzern zu analysieren. Zu diesem Zweck führt die agma jährlich eine Untersuchung durch, die sogenannte ma. Die darin erhobenen Daten stellen eine wichtige Planungsgrundlage für die Mediengattungen Funk, Print und Online dar. Die in Kooperation mit der agma durchgeführte Potenzialstudie zum Beispiel liefert Ergebnisse, die die AGF alsTeil ihrer Außenvorgaben für die soziodemografische Aussteuerung und die Gewichtung des AGF Panels nutzt (siehe AGF Videopotenziale) Die AGF stellt im Rahmen der ma Intermedia Daten aus ihrem AGF Panel für die intermediale Planung zur Verfügung.
Analoges Fernsehen beschreibt eine analoge Übertragung von Fernsehprogrammen. Ein analoges Fernsehbild besteht in Deutschland bei einer Bildaufbaufrequenz von 50 Hz aus einer Folge von 25 übertragenen Einzelbildern pro Sekunde, die weiter in jeweils 625 Zeilen zerlegt werden. Dabei werden Bilder und Töne wellenförmig in Form vieler Zustandsmeldungen übertragen. Analoges Fernsehen ist mittlerweile nahezu komplett durch digitale Empfangswege ersetzt wurden.
Angebotseinheiten sind eine Sammlung einzelner Videos (auf Basis angelieferter Zuordnungscodes) eines oder mehrerer Publisher. Die Angebotseinheit wird zumeist für die Vermarktung genutzt, führt bspw. für die Vermarktung passende einzelne Videos (nur Streaming) zusammen.
Für streamingbezogene Auswertungselemente kann die Anzahl der genutzten Videoaufrufe ausgewertet werden. In den Auswertungssystemen ist dies als Anlieferungen Content verfügbar.
Die Anwerbung von Haushalten für das AGF-Panel erfolgt in einem zweistufigen Verfahren: Auf Basis einer repräsentativen Stichprobe werden Haushalte/Personen kontaktiert und in einem kurzen telefonischen Interview ermittelt, ob der Haushalt im Hinblick auf soziodemographische Merkmale und Empfangssituation die Sollvorgaben für das AGF-Panel erfüllt (CATI-Screening). In begrenztem Rahmen werden Erstkontakte für bestimmte Zielgruppen auch online erzielt. Ist ein Haushalt grundsätzlich geeignet, wird ein persönliches Anwerbeinterview (face to face) für das AGF-Panel geführt. Bei diesem Anwerbeinterview werden weitere Informationen über den Haushalt analog zu der Strukturerhebung erfasst. Nach erfolgreicher Rekrutierung folgt die Installation der Messtechnik und die Aufnahme des Haushalts in die tägliche Berichterstattung.
Dieser Begriff beschreibt die Anzahl von unterschiedlichen Auswertungselementen, die in der jeweiligen Analysezelle betrachtet werden. Anzahl Titel ist unabhängig von der tatsächlichen Nutzung der Sendungen. Die Eindeutigkeit z.B. einer TV-Sendung wird an ihrem Titel (Text) festgestellt. Die Eindeutigkeit einer Streamingsendung wird anhand verschiedener Informationen in den C-Variablen festgestellt.
Anzahl Elemente ist definiert als die Anzahl von recherchierten Elementen in der Auswertung. Das können bspw. Sendungen, Zeitintervalle, Werbeinseln oder auch Angebotseinheiten sein. Da das Fact die Anzahl von bspw. Sendungen, Zeitabschnitten, Werbeblöcken und Angebotseinheiten angibt, wurde das Fact “Anzahl Sendungen” umbenannt in „Anzahl Elemente“.
Der Audience Flow ist ein Indikator für die Bindung der Zuschauer an das Programm. Analysen von Audience Flows untersuchen die identische Seherschaft aufeinanderfolgender Sendungen. Sie geben Aufschluss darüber, welcher Anteil der Seherschaft einer untersuchten Sendung von der vorherigen Sendung übernommen bzw. an die anschließende Sendung übergeben werden konnte.
Das Audiomatching ist ein technisches Verfahren zur Messung von audiovisuellen Inhalten. Es wird im AGF Panel mit dem Messsystem UMX seit dem 01.08.2012 in den Panelhaushalten eingesetzt, um die Fernsehnutzung der Panelmitglieder zu erfassen. Beim Audiomatching-Verfahren werden Tonsignale am Fernseher als Audiomuster abgegriffen und mit Audiomustern von kontinuierlich an einem Server aufgezeichneten Sendern verglichen. Die übereinstimmenden Signale werden dann einem Fernsehsender zugeordnet. Bei einer nicht eindeutigen Zuordnung von Inhalten zu einem Sender (z.B. bei zeitgleicher Ausstrahlung auf mehreren Kanälen) werden zusätzliche Informationen wie z.B. das regionale Empfangsspektrum oder Infrarot-Codes zur Zuordnung verwendet.
Aufstockung bezeichnet im AGF Panel die Erhöhung der Zahl der Panelhaushalte. Damit lässt sich zum einen die Validität der Daten im regionalen Bereich verbessern, zum anderen stehen mehr Fälle für die Analyse von tiefer gegliederten Zielgruppen zur Verfügung. Im AGF Panel ist die Auswertungsqualität der AGF-Daten für kleinere Bundesländer durch eine regionale Erhöhung der Zahl der Panelhaushalte (=disproportionale Aufstockung) gesichert.
Außenvorgaben sind externe Vorgaben für die strukturelle Zusammensetzung des AGF Panels. Sie sind relevant für den Aufbau, die Steuerung und die Gewichtung der Daten.
Bis zum Jahre 2020 hat die AGF mit einem TV-Fragen-Set an Teilen der ma Radio partizipiert. Die „ma TV“ bildet bis inkl. 31.12.2021 (neben weiteren Vorgaben aus dem Mikrozensus und Ergebnissen aus der Plattformstudie) die Außenvorgabe für das AGF Panel.
Seit 2020 erhebt die AGF in Kooperation mit agof und der agma die „Potenzialstudie“. Zeitgleich führt die AGF die Plattformstudie durch, in der Interviewer in den Haushalten TV-Spezifika (u.a. Plattformzugang, Empfangsebenen) befragen und prüfen. Nach einer gemeinsamen Gewichtung am Mikrozensus bilden beide Studien die AGF Videopotenziale, die seit 01.01.2022 die relevanten Potenziale für Bewegtbild und Internetnutzung in Deutschland bereitstellt.
Aus der AGF Videopotenziale werden die Vorgaben zu den relevanten Strukturinformationen für TV-Empfang und Soziodemographie entnommen. Für Kinder im Alter von 3-13 Jahren, die in Potenzialstudie und Plattformstudie nicht befragt werden, kommen die Strukturinformationen aus dem jeweils aktuellen Mikrozensus.
Die Vorgaben für die Verteilung von Sky-Abonnements wiederum werden aus einem Deloitte-Audit zur Verfügung gestellt. Für die Steuerung der Panelstrukturen sind folgende Merkmale von Bedeutung:
- Gebiete: Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland
- Soziodemographie: Alter und Bildung des HEB, Haushaltsgröße, Kinder im Haushalt
- Empfangsebenen: IPTV, Satellit, Kabel, Terrestrik
- Empfangssituation: Plattformzugang
Außerhausnutzung ist die TV-Nutzung von Gästen in Panelhaushalten. Sie wird durch ein Fusionsverfahren der Nutzung anderer Panelhaushalte zugerechnet.
Ein Auswertungselement ist die kleinstmögliche Einheit, für die ein Ergebnis berechnet werden kann. Inhaltlich strukturierte Auswertungselemente sind TV-Sendungen, Programmmarken, Werbeblöcke. Andere Auswertungselemente sind Zeitintervalle und Angebotseinheiten. Auswertungselemente können sich lizenz- und analysespezifisch unterscheiden.
Ballungsräume sind geographisch eindeutig abgegrenzte Regionen mit definierter Bevölkerungsdichte (Verdichtungsraum, Metropole, Wirtschaftsraum). Sie bezeichnen einen der vier Regionstypen der BIK-Regionen, die jeweils nach der Bevölkerungszahl unterteilt sind. Demnach werden Ballungsräume als große, hochverdichtete Agglomerationen definiert, in denen die Kernstädte mit ihrem Umland mindestens 750.000 Einwohner erfassen. Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 14 Ballungsräume, die 10,4 % der Gemeinden umfassen und 31,3 % der Bevölkerung (nach den BIK-Regionen 2020 mit dem Gebietsstand 31.12.2020 und dem Sachstand 31.12.2019).
Die Bandbreite bezeichnet den Bereich eines Übertragungskanals, der zwischen der niedrigsten und höchsten Frequenz liegt. In diesem Bereich werden Informationen über elektrische Signale übertragen. Eine höhere Bandbreite ermöglicht eine Übertragung von einer größeren Menge an Informationen.
Berichtsbasis ist das Potenzial der Personen, die einer Auswertung zugrunde liegen. Die Berichtsbasis kann die Grundgesamtheit sein, sie kann aber auch durch Filterbedingungen eingeschränkt werden. Die Berichtsbasis wirkt in Auswertungen als Vorfilter für die Zielgruppe.
Die Berichtsquote beschreibt den Anteil der berichtenden Haushalte im Panel, deren Daten täglich in der Regel nachts zwischen 3.00 Uhr und 5.00 Uhr über die Messsysteme an die Zentrale bei der GfK übertragen werden, an allen abrufbaren Haushalten. Die Mindestfallzahl für die täglich erfolgreich berichtenden Haushalte beträgt 5.400.
Bewegtbild-Gesamt wird als Fact in Konvergenz-Auswertungen angeboten und summiert das gesamte Nutzungsvolumen der im System unter Messung stehenden Angebote (Summe der gesamten TV- und Streaming-Nutzung). Bewegtbild-Gesamt ist die Basis zur Berechnung des Nutzungsanteils Bewegtbild.
Bewegtbildinhalte sind Inhalte oder Werbung, bei denen mit filmischen Mitteln unter Einsatz von Video und Audio Sachverhalte berichtet, Geschichten erzählt oder Fakten dargestellt werden. Die Bewegtbildforschung befasst sich mit der Erhebung und dem Ausweis der Nutzung von Bewegtbildinhalten. Diese können unabhängig vom Verbreitungsmodus (z.B. linear oder non-linear), Nutzungszeitpunkt (z.B. live, non-live), Nutzungsort (z.B. im Haus oder außer Haus), Verbreitungsweg (z.B. IPTV, Kabel oder mobile) sowie Endgerät (z.B. Fernseher, Laptop oder Smartphone) als auch vom Absender (z.B. Fernsehsender, Telekommunikationsanbieter oder Online-Bewegtbildanbieter) sein.
Die BIK-Gemeindegrößenklassen sind ein Modell zur Einteilung von Gemeinden nach der Zahl der Einwohner in der jeweiligen BIK-Region (revidiertes Boustedt-Stadtregionenmodell, Boustedt-Klassen). Sie sind Grundlage zur Schichtung des Stichprobensystems (ADM-Mastersample) der GfK.
Das Bildformat beschreibt ein Seitenverhältnis zwischen Bildbreite und –höhe eines Fernsehers. Das Fernsehen wurde zunächst in einem Bildformat von 4:3 eingeführt, da die verwendeten Vakuumröhren in den Fernsehgeräten bei diesem Seitenverhältnis leichter zu handhaben und billiger zu produzieren waren als bei einem Bildformat von 16:9. Das Standardbildformat 4:3 wurde mit der Entwicklung der Fernsehtechnik auf das Verhältnis 16:9 umgestellt, da Untersuchungen gezeigt haben, dass das menschliche Sichtfeld eher einem Breitbildformat entspricht. Das Format 16:9 ist derzeit der weltweit gültige Standard für HDTV.
Die Blocknummer ist eine interne vom Sender vergebene Nummer für Werbeinseln, die meist fortlaufend innerhalb einer Stunde oder eines Umfelds ist. Sie ist Bestandteil der achtstelligen Werbeblockcodierung.
Blu-ray Player stellen eine Weiterentwicklung von DVD-Playern dar. Sie ermöglichen das Abspielen von Filmmaterial über Blu-ray Discs, die im Vergleich zu DVDs wesentlich größere Datenmengen aufnehmen und daher Bild und Ton in höherer Qualität darbieten können.
Bouquets beschreiben in der Übertragung von digitalem Fernsehen Paketangebote mehrerer digitaler Programme, die zu einem Gesamtangebot zusammengefasst werden, um bspw. die Zugriffsrechte zu verwalten.
Branded Player bezeichnen eine Werbeform der Non-Linear Video Ads. Sie zeichnen sich darüber aus, dass das Video durch einen Rahmen umfasst wird, in dem Animationen bzw. Bannerwerbungen gezeigt werden. Durch das Klicken auf eine Werbung in dem Rahmen können die Nutzer z.B. direkt auf die Seite der Werbungtreibenden weitergeleitet werden.
Breitband bezeichnet die in der Bundesrepublik Deutschland vorrangige Zugangstechnik ins Internet. Die Verbindungen werden über Breitband durch eine verhältnismäßig hohe Datenübertragungsrate deutlich schneller aufgebaut als über ein Modem.
Die Bruttoreichweite beschreibt die Summe aller erzielten Kontakte von Personen mit einem Inhalt oder in einem Zeitintervall. Personenüberschneidungen bleiben dabei unberücksichtigt, anders als bei der Nettoreichweite. Im 0/1-Verfahren entspricht die Bruttoreichweite der Kontaktsumme
In der Streamingmessung gibt es sogenannte Custom-Variablen (c-Variablen), die durch die Anbieter je Video gepflegt werden. Die Informationen werden in der Streaming-Messung je Videonutzung übergeben. Sie dienen ähnlich einem Sendeprotokoll im TV zur Übermittlung von Sendungsbezogenen Informationen wie bspw. der Videolänge, dem Titel oder Informationen zum Matching zu TV-Sendungen (siehe Matching).
CAPI ist eine Abkürzung für Computer Assisted Personal Interview. CAPI-Befragungen sind computergestützte Face-to-Face-Interviews, bei denen der Interviewer die Fragen direkt vom Computerbildschirm abliest und die Antworten im Computer erfasst. Der Fragebogen ist im Gegensatz zu einem traditionellen Face-to-Face-Interview anstelle einer gedruckten Version im Computer gespeichert.
Catch-up TV ist eine Form von VoD, in der den Nutzern Fernsehsendungen durch die Sender für eine bestimmte Zeit nach Ausstrahlung des Originals im Internet bereitgestellt werden. Die Sendungen können hierbei meistens kostenlos von den Nutzern abgerufen werden.
CATI ist eine Abkürzung für Computer Assisted Telephone Interview. CATI-Befragungen sind computergestützte Telefoninterviews, bei denen der Interviewer die Fragen im Telefonstudio direkt vom Computerbildschirm abliest und die Antworten im Computer erfasst. Der Fragebogen ist im Gegensatz zu einem traditionellen Telefoninterview anstelle einer gedruckten Version im Computer gespeichert.